deutscher Leichtathlet (Mittelstrecke); Weltrekordler über 1.000 m (1965) und mit der 4 x 1.500-m-Staffel (1963); Olympiateilnehmer 1964 und 1972; flüchtete im Juli 1967 aus der DDR in die Bundesrepublik, konnte danach nicht mehr an die früheren Leistungen anknüpfen
Erfolge/Funktion:
Olympiateilnehmer 1964 und 1972
EM-Fünfter 1.500 m 1966
Zweiter Europapokal über 800 m1965
Weltrekordler über 1.000 m (1965) und 4 x 1.500 m (1963)
* 18. Juni 1942 Nordhausen am Harz
Jürgen May vom Sportclub Turbine Erfurt hatte sich 1965 unter seinem Trainers Ewald Mertens auf den Mittelstrecken in die Weltspitze gelaufen. Er war Teilnehmer an je zwei Olympischen Spielen (1964, 1972) und Europameisterschaften (1966, 1971) sowie am Europapokal 1965. Er lief zweimal Weltrekorde und einen Europarekord. Für seine Klasse sprachen auch 23 Länderkampfeinsätze (14 für den DVfL und 9 für den DLV). 1967 flüchtete das ehemalige Lauf-Idol in die BRD, nachdem er 1966 bei der Europameisterschaft in Budapest durch Reklame für Sportschuhe und dafür erhaltenes Handgeld in die Mühlen des Kalten Krieges geraten und lebenslang vom DVfL der DDR für Wettkämpfe gesperrt worden war. May blieb seinem Sport trotz aller Widrigkeiten treu, obwohl er bis 1972 sein altes Leistungsniveau nicht wieder ganz erlangte. Beruflich konnte er sich aber gezielt eine gesicherte Zukunft aufbauen.